Mozart DZ 04...Dialog: «He da!» Lyrics
            TAMINO
            nimmt ihn bey der Hand
            He da!
        
            PAPAGENO
            Was do!
        
            TAMINO
            Sag mir, du l___iger Freund, wer du seyst?
        
            PAPAGENO
            Wer ich bin?
            für sich
            Dumme Frage!
            laut
            Ein Mensch, wie du. - Wenn ich dich nun fragte, wer du bist? -
        
            TAMINO
            So würde ich dir antworten, dass ich aus fürstlichem Geblüte bin.
        
            PAPAGENO
            Das ist mir zu hoch. - Musst dich deutlicher erklären, wenn ich dich verstehen soll!
        
            TAMINO
            Mein Vater ist Fürst, der über viele Länder und Menschen herrscht; darum nennt man mich Prinz.
        
            PAPAGENO
            Länder? - Menschen? - Prinz? -
        
            TAMINO
            Daher frag' ich dich! -
        
            PAPAGENO
            Langsam! lass mich fragen. - Sag du mir zuvor: Gibt's ausser diesen Bergen auch noch Länder und Menschen?
        
            TAMINO
            Viele Tausende!
        
            PAPAGENO
            Da liess sich eine Speculation mit meinen Vögeln machen.
        
            TAMINO
            Nun sag' du mir, in welcher Gegend wir sind. -
        
            PAPAGENO
            In welcher Gegend?
            sieht sich um
            Zwischen Thälern und Bergen.
        
            TAMINO
            Schon recht! aber wie nennt man eigentlich diese Gegend? - wer beherrscht sie? -
        
            PAPAGENO
            Das kann ich dir eben so wenig beantworten, als ich weiss, wie ich auf die Welt gekommen bin.
        
            TAMINO
            lacht
            Wie? Du wüsstest nicht, wo du geboren, oder wer deine Eltern waren? -
        
            PAPAGENO
            Kein Wort! - Ich weiss nicht mehr, und nicht weniger, als dass mich ein alter, aber sehr l___iger Mann auferzogen, und ernährt hat.
        
            TAMINO
            Das war vermuthlich dein Vater? -
        
            PAPAGENO
            Das weiss ich nicht.
        
            TAMINO
            Hattest du denn deine Mutter nicht gekannt?
        
            PAPAGENO
            Gekannt hab' ich sie nicht; erzählen liess ich mir's einige Mahl, dass meine Mutter einst da in diesem verschlossenen Gebäude bey der nächtlich sternflammenden Königinn gedient hätte. - Ob sie noch lebt, oder was aus ihr geworden ist, weiss ich nicht. - Ich weiss nur so viel, dass nicht weit von hier meine Strohhütte sieht, die mich vor Regen und Kälte schützt.
        
            TAMINO
            Aber wie lebst du?
        
            PAPAGENO
            Von Essen und Trinken, wie alle Menschen.
        
            TAMINO
            Wodurch erhältst du das?
        
            PAPAGENO
            Durch Tausch. - Ich fange für die sternflammende Königinn und ihre Jungfrauen verschiedene Vögel; dafür erhalt' ich täglich Speis' und Trank von ihr.
        
            TAMINO
            für sich
            Sternflammende Königinn! - Wenn es etwa gar die mächtige Herrscherin der Nacht wäre! - Sag mir, guter Freund! warst du schon so glücklich, diese Göttinn der Nacht zu sehen?
        
            PAPAGENO
            der bisher öfters auf seiner Flöte geblasen
            Deine letzte alberne Frage überzeugt mich, dass du aus einem fremden Lande geboren bist. -
        
            TAMINO
            Sey darüber nicht ungehalten, lieber Freund! ich dachte nur -
        
            PAPAGENO
            Sehen? - Die sternflammende Königinn sehen? - Wenn du noch mit einer solchen albernen Frage an mich kommst, so sperr' ich dich, so wahr ich Papageno heisse, wie einen Gimpel in mein Vogelhaus, verhandle dich dann mit meinen übrigen Vögeln an die nächtliche Königinn und ihre Jungfrauen, dann mögen sie dich meinetwegen sieden oder braten.
        
            TAMINO
            für sich
            Ein wunderlicher Mann!
        
            PAPAGENO
            Sehen? - Die sternflammende Königinn sehen? - Welcher Sterbliche kann sich rühmen, sie je gesehen zu haben? - Welches Menschen Auge würde durch ihren schwarz durchwebten Schleyer blicken können?
        
            TAMINO
            für sich
            Nun ist's klar; es ist eben diese nächtliche Königinn, von der mein Vater mir so oft erzählte. - Aber zu fassen, wie ich mich hierher verirrte, ist ausser meiner Macht. - Unfehlbar ist auch dieser Mann kein gewöhnlicher Mensch. - Vielleicht einer ihrer dienstbaren Geister.
        
            PAPAGENO
            für sich
            Wie er mich so starr anblickt! Bald fang' ich an, mich vor ihm zu fürchten. - Warum siehst du so verdächtig und schelmisch nach mir?
        
            TAMINO
            Weil - weil ich zweifle, ob du Mensch bist. -
        
            PAPAGENO
            Wie war das?
        
            TAMINO
            Nach deinen Federn, die dich bedecken, halt' ich dich -
            geht auf ihn zu
        
            PAPAGENO
            Doch für keinen Vogel? - Bleib zurück, sag' ich, und traue mir nicht; - denn ich habe Riesenkraft, wenn ich jemand packe. - Wenn er sich nicht bald von mir schrecken lässt, so lauf' ich davon.
        
            TAMINO
            Riesenkraft?
            er sieht auf die Schlange
            Also warst du wohl gar mein Erretter, der diese giftige Schlange bekämpfte?
        
            PAPAGENO
            Schlange!
            sieht sich um, weicht zitternd einige Schritte zurück
            Was da! ist sie todt, oder lebendig?
        
            TAMINO
            Du willst durch deine bescheidene Frage meinen Dank ablehnen - aber ich muss dir sagen, dass ich ewig für deine so tapfere Handlung dankbar seyn werde.
        
            PAPAGENO
            Schweigen wir davon still - Freuen wir uns, dass sie glücklich überwunden ist.
        
            TAMINO
            Aber um alles in der Welt, Freund! wie hast du dieses Ungeheuer bekämpft? - Du bist ohne Waffen.
        
            PAPAGENO
            Brauch keine! - Bey mir ist ein starker Druck mit der Hand mehr, als Waffen.
        
            TAMINO
            Du hast sie also erdrosselt?
        
            PAPAGENO
            Erdrosselt!
            für sich
            Bin in meinem Leben nicht so stark gewesen, als heute.
        
            DRITTER AUFTRITT
            Die drey Damen.
        
            DIE DREY DAMEN
            drohen und rufen zugleich
            Papageno!
        
            PAPAGENO
            Aha! das geht mich an. - Sieh dich um, Freund!
        
            TAMINO
            Wer sind diese Damen?
        
            PAPAGENO
            Wer sie eigentlich sind, weis ich selbst nicht. - - Ich weis nur so viel, dass sie mir täglich meine Vögel abnehmen, und mir dafür Wein, Zuckerbrod, und süsse Feigen bringen.
        
            TAMINO
            Sie sind vermuthlich sehr schön?
        
            PAPAGENO
            Ich denke nicht! - denn wenn sie schön wären, würden sie ihre Gesichter nicht bedecken.
        
            DIE DREY DAMEN
            drohend
            Papageno! -
        
            PAPAGENO
            Sey still! sie drohen mir schon. - Du fragst, ob sie schön sind, und ich kann dir darauf nichts antworten, als dass ich in meinem Leben nichts Reitzenders sah. - Jetzt werden sie bald wieder gut werden. - -
        
            DIE DREY DAMEN
            drohend
            Papageno!
        
            PAPAGENO
            Was muss ich denn heute verbrochen haben, dass sie gar so aufgebracht wider mich sind? - Hier, meine Schönen, übergeb' ich meine Vögel.
        
            ERSTE DAME
            reicht ihm eine schöne Bouteille Wasser
            Dafür schickt dir unsre Fürstinn heute zum ersten Mahl statt Wein reines helles Wasser.
        
            ZWEYTE DAME
            Und mir befahl sie, dass ich, statt Zuckerbrod, diesen Stein dir überbringen soll. - Ich wünsche, dass er dir wohl bekommen möge.
        
            PAPAGENO
            Was? Steine soll ich fressen?
        
            DRITTE DAME
            Und statt der süssen Feigen hab' ich die Ehre, dir diess goldene Schloss vor den Mund zu schlagen.
            Sie schlägt ihm das Schloss vor.
        
            Papageno zeigt seinen Schmerz durch Geberden.
        
            ERSTE DAME
            Du willst vermuthlich wissen, warum die Fürstinn dich heute so wunderbar bestraft?
        
            Papageno bejaht es.
        
            ZWEYTE DAME
            Damit du künftig nie mehr Fremde belügst.
        
            DRITTE DAME
            Und dass du nie dich der Heldenthaten rühmst, die andre vollzogen. -
        
            ERSTE DAME
            Sag' an! Hast du diese Schlange bekämpft?
        
            Papageno deutet nein.
        
            ZWEYTE DAME
            Wer denn also?
        
            Papageno deutet, er wisse es nicht.
        
            DRITTE DAME
            Wir waren's, Jüngling, die dich befreyten. - Zittre nicht! dich erwartet Freude und Entzücken. - Hier, dies Gemälde schickt dir die grosse Fürstinn; es ist das Bildniss ihrer Tochter - findest du, sagte sie, dass diese Züge dir nicht gleichgültig sind, dann ist Glück, Ehr' und Ruhm dein Loos. - Auf Wiedersehen.
            geht ab
        
            ZWEYTE DAME
            Adieu, Monsieur Papageno!
            geht ab.
        
            ERSTE DAME
            Fein nicht zu hastig getrunken!
            geht lachend ab
        
            Papageno hat immer sein stummes Spiel gehabt.
        
            Tamino ist gleich bey Empfang des Bildnisses aufmerksam geworden; seine Liebe nimmt zu, ob er gleich für alle diese Reden taub schien.
        
            VIERTER AUFTRITT
            Tamino, Papageno.
        
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