Reinhard Mey Klagelied eines sentimentalen Lyrics

Die 11 X/13 war meine Passion;
Sie war meine Liebe, mein Stolz und mein Lohn.
Einst waren wir glücklich, und was uns verband,
War viel mehr als nur Symbole auf magnetischem Band.
Sie war eine Venus aus Drähten und Chrom;
Ich war Programmierer, hatte grad mein Diplom.
Ich dichtete Tabellen
Für ihre Speicherzellen.
Ich liebte sie platonisch,
Sie liebte elektronisch.
Ich hörte ihr Rattern und ihr Fiepen so gern,
Und mir leuchteten ihre Lämpchen grad als wie die Stern'.

(An dieser Stelle macht sich das Fehlen eines Stehgeigers ganz besonders schmerzlich
bemerkbar.)

Die 11 X/13 war meine Passion;
Sie war meine Liebe, mein Stolz und mein Lohn.
Und was in ihr vorging, das ahnte ich allein,
Das heißt, ich glaubte zumindest, der einzige zu sein.
Bis vorige Woche der Herr Bröselmann kam,
Ein Heimlehrgangsprogrammierer vom Büro nebenan.
Sie hat mich belogen,
mit Bröselmann betrogen!
Er hat sie gefüttert,
und, was mich erschüttert,
Ist, daß ich tags drauf eine Lochkarte fand,
Auf der "OH DU GOETTLICHER BROESELMANN" stand.

(An dieser Stelle dagegen wäre die Gegenwart eines Stehgeigers vollkommen überflüssig!)

Die 11 X/13 war meine Passion;
Doch es war nur Berechnung und eiskalter Hohn.
Aber heut nehm' ich Rache, und dann schneid' ich ihr knapp
Hinterlistig und gemein das Stromkabel ab!

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