21 Hier seid ihr euch beide allein überlassen Lyrics

Das Theater verwandelt sich in eine Halle, wo das Flugwerk gehen kann.
Das Flugwerk ist mit Rosen und Blumen umgeben,
wo sich sodann eine Türe öffnet. Ganz vorne sind zwei Rasenbänke.

(Tamino und Papageno werden ohne Säcke
von den zwei Priestern hereingeführt.)

Dialog

SPRECHER:
Hier seid ihr euch beide allein überlassen. Sobald die Posaune
tönt, dann nehmt ihr euren Weg dahin. Prinz, lebt wohl!
Noch einmal, vergeßt das Wort nicht: Schweigen.

(Geht ab.)

Zweiter PRIESTER:
Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht,
den strafen die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl!

(Geht ab.)

(Tamino setzt sich auf eine Rasenbank.)

PAPAGENO

(nach einer Pause):
Tamino!

TAMINO

(verweisend):
St!

PAPAGENO:
Das ist ein l___iges Leben! Wär' ich lieber in meiner
Strohhütte, oder im Wald, da hör ich doch noch manchmal
einen Vogel pfeifen.

TAMINO

(verweisend):
St!

PAPAGENO:
Also, mit mir selber werd ich ja vielleicht noch reden dürfen;
und auch wir zwei, wir können miteinander sprechen,
wir sind ja Männer. La la la-la la la!

TAMINO

(verweisend):
St!

PAPAGENO

(pfeift):
Nicht einmal einen Tropfen Wasser bekommt man bei diesen Leuten;
viel weniger sonst was.

(Ein altes häßliches Weib kommt aus der Versenkung,
hält auf einer Tasse einen großen Becher Wasser.)

PAPAGENO

(sieht sie lang an):
Ist das für mich?

ALTES WEIB:
Ja, mein Engel!

PAPAGENO

(sieht sie wieder an, trinkt):
Wasser! Nicht mehr und nicht weniger als Wasser.
Sag du mir, du unbekannte Schöne,
werden alle fremden Gäste auf diese Art bewirtet?

ALTES WEIB:
Freilich, mein Engel!

PAPAGENO:
So, so! - Auf diese Art werden die Fremden auch nicht gar
Zu häufig kommen.

ALTES WEIB:
Sehr wenig.

PAPAGENO:
Das kann ich mir denken. Geh, komm, Alte, setze dich ein bisser! her
zu mir, mir ist die Zeit verdammt lang. Sag du mir, wie alt bist denn du?

ALTES WEIB:
Wie alt?

PAPAGENO:
Ja!

ALTES WEIB:
Achtzehn Jahr und zwei Minuten.

PAPAGENO:
Achtzig Jahr?

ALTES WEIB:
Achtzehn Jahr und zwei Minuten.

PAPAGENO:
Achtzehn Jahr und zwei Minuten?

ALTES WEIB:
Ja!

PAPAGENO:
Ha ha ha! - Ei, du junger Engel! Sag mal,
hast du auch einen Geliebten?

ALTES WEIB:
Ei, freilich, mein Engel!

PAPAGENO:
Ist er auch so jung wie du?

ALTES WEIB:
Nicht gar, er ist um zehn Jahre älter.

PAPAGENO:
Was, um zehn Jahre ist der noch älter als du? Das muß
ja eine feurige Liebe sein! Und wie nennt sich denn dein Liebhaber?

ALTES WEIB
Papageno!

PAPAGENO:
Papageno? Wo ist er denn, dieser Papageno?

ALTES WEIB
Da sitzt er, mein Engel!

PAPAGENO:
Was, ich wär dein Geliebter?

ALTES WEIB
Ja, mein Engel!

PAPAGENO

(nimmt schnell das Wasser und spritzt sie ins Gesicht):
Sag du mir, wie heißt du denn?

ALTES WEIB
Ich heiße -

(Die Alte hint schnell ab)

PAPAGENO:
Oh!

(Tamino steht auf, droht ihm mit dem Finger.)
Nun sprech' ich aber kein Wort mehr!

(Die Drei Knaben kommen in einem mit Rosen bedeckten
Flugwerk. In der Mitte steht ein schön gedeckter Tisch.
Der eine hat die Flöte, der andere das Kätschen mit Glöckchen.)

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