Meyah Don Der Komponist Lyrics

Er war ein einfacher Mann
aus sehr armen Verhältnissen
und hat schon von Kindheit an
den Eltern bei der Arbeit helfen müssen,
um die Familie satt zu kriegen.
Er durfte ackern
statt zu spielen
auch wenn andere Kinder nachts schon schliefen
und tags in der Schule
war er schwach und müde.
Dieser Junge hatte eine große Liebe,
das war die Musik,
aber keine Kohle, um sie zu finanzieren.
Sein größter Traum war ein eigenes Klavier,
denn in seinem Kopf ertönten tausend Melodien,
wenn er Büros putzte
und den Besen schwang
und nie war jemand da
mit dem man reden kann,
so vertrieb er sich die Zeit
in dem er sang
und er dachte,
dass bleibt so sein Leben lang.
Doch dann kam der Tag,
der für ihn alles ändern sollte,
ein Putzjob in einer Villa wohlhabender Leute,
die jedes Wochenende irgendwo verreist waren,
sich an der Kultur anderer Länder zu begeistern,
während das Haus einsam und verweist war,
sollte er den Dreck und das Chaos dort meistern.
In einem der Zimmer stand ein großer schwarzer Flügel, lachte ihn immer an,
ging er bei der Arbeit dran vorrüber.
Und dann schlug die Stunde,
es war an einem Samstagabend,
er machte nochmal die Runde,
alle Arbeit war getan.
Da sah er wieder den Flügel stehn,
der ihn wie magisch anzog und sagte,
keiner würde es ihm übel nehmen,
dieser Gedanke war der Anstoß,
er wagte
erst so seine Finger auf die Tasten zu legen,
er schlug alle Töne einmal
*****
und obwohl er es nie gelernt hatte,
ertönten mit einer Melodie,
die unfassbar schön war...

Chorus:
Musik ist für ihn kein Kompromiss, nein, Musik ist sein Leben,
ob er hier oder da oder sonst wo ist,
sie bleibt bei ihm, wie eine zweite Seele.
Sie lässt ihn schweigend reden,
zeigt sein Lachen, zeigt die Tränen.
Man sagt zwar immer, nix kommt von nix,
doch er war auch mit nix der Komponist.

Seit dem Tag spielte er,
immer wenn er mit der Arbeit fertig war
und dabei fühlte er sich entspannt,
seine Gedanken waren herrlich klar.
Er lernte das Instrument perfekt behherrschen,
ohne eine Note spielen zu können.
Seine Komponien kamen direkt vom Herzen,
er wurde von seinen Gefühlen gelenkt.
Die Zeit verstrich,
alles lief eigentlich immer gleich ab,
bis auf den einen Tag,
an dem das Unerhoffte eintrat.
Er hatte nicht gehört,
wie sie herein kam,
während er spielte,
die Augen geschlossen,die Augen geöffnet,
war er wie versteinert,
geblendet von Schönheit,
die über ihn reinbrach.
Sie war die Tochter des Hauses,
kannte sich gut aus in der Welt der Musik
und sah deshalb gleich sehr genau,
dieser Mann war ein seltenes Genie.
Aber da war noch mehr,
als dass ihr nur seine genial Spielerei gefiel,
auch er gefiel ihr von der Optik
und von seinem Wesen mit so viel Feingefühl.
Die Familie reiste nun kaum noch,
blieb an den Wochenenden häufig daheim.
Wie sich die Tochter und der Putzmann anschauten,
blieb vor dem Vater nicht lange geheim.
Der war ein reicher Geschäftsmann
und hatte andere Pläne für sein Kind,
sie gehörte nicht zu einem Bettler,
seine Prinzessin bekäme nur ein Prinz.
So suchte der Vater nach Wegen,
die ungleiche Liebe zu unterbinden,
kein Reden, Gezeter oder Schwindel halfen,
gegen ihr starkes Empfinden.
Die Lösung war,
die Liebe zur Musik des Mannes
für sich zu nutzen,
er ließ einfach seine Beziehungen spielen,
zu Besitzern einiger Clubs.
Dann bot er dem Mann einen Deal und der hieß,
sein Geld mit Musik zu verdienen,
statt zu putzen.
Beschwor ihn, dass ein Genie in ihm schlief
und er die Gelegenheit am Schopf packen muss.
Und so wartete der Job bei einer Stadt,
die etwas weiter entfarnt lag
Der junge Mann war überrascht,
doch nahm die vermeintliche Hilfe gern an.

Der Mann zog Hals über Kopf in die andere Stadt,
schrieb von da der Geliebten Briefe,
doch der Vater unterwanderte den Kontakt,
ersponn rafinierte Intrigen.
Und er schaffte es,
beide fingen irgendwann an,
die Lügen des Vaters zu fressen.
Sie dachte,
er wäre wegen ner anderen gegangen,
er dachte,sie hätte an ihm kein Intresse.
Die Clubs, in denen der Mann auftrat,
waren Spelunken, sehr klein und nicht sauber,
doch aber auch wenn das Publikum vollkommen blau war,
er konnte sie mit seinen Songs verzaubern.
Und der Mann hatte Glück,
er kam ins Gespräch,
ein Insider-Tip,
den sollte man seh'n.
Bald platzen seine Auftritte aus allen Nähten,
die Presse fand ihn auch spitze,
er ging durch die Medien
und wurde bekannt für seine Komponien.
Sie fühlte sich von ihm vergessen,
dabei war jedes Lied ein Gedanke an sie,
von verzweifelter Liebe entfesselt.
Sie war unterdessen verlobt
mit einem Partner, den sie nicht liebte,
aber der ihr aber alles bot
ihr Vater meinte, das genügte.
Eines Tages führte das Schicksal sie
auf ein Konzert von dem Mann.
Als sie ihn wiedersah,
dachte sie, es wäre an der Zeit,
dass sie einiges von ihm erklärt bekam.
So schlich sie unter dem Vorwand,
dringen mal auf die Toilette zu müssen,
nach dem Konzert weg
und suchte den Mann im Backstage hinter den Kulissen.
Sie fanden ihn
und sie Sprachen sich aus,
alle Lügen fielen zusammen wie ein Kartenhaus,
ihre Liebe wurde klar vom Vater verbaut,
aber nun stand sie fest
und stark wie ein Baum.
Sie trennte sich von dem Verlobten,
zog bei dem Mann ein,
es schien wie das große Glück,
doch der Verlobte sah rot,
hat sie mit ner Kugel in den Kopf
in den Tod gschickt.
Ab diesem Zeitpunkt
starb in dem Mann jedes Gefühl,
blieben die Melodien in seinem Geist stumm,
dass er in endlose Leere verfiel...
Er konnte nicht einmal Trauer empfinden
saß fest,
war in sich gefangen,
isoliert,
es schien, als ob die Leere ihn dauerhaft bindet,
er saß nie wieder an einem Klavier.

Chorus:
Musik war für ihn kein Kompromiss, nein, Musik war sein Leben,
ob er hier oder da oder sonst wo war,
sie blieb bei ihm, wie eine zweite Seele.
Sie ließ ihn schweigend reden,
zeigte sein Lachen, zeigte die Tränen.
Man sagt ja immer, nix kommt von nix,
und im Nix verschwand der Komponist.

Keyza Soze - Der Komponist
2007 Truekings Ent.
Track 6: Meyah Don - Der Komponist