Tanz der Vampire CD2 11 Die Unstillbare Gier Lyrics

Endlich Nacht, kein Stern zu sehen
Der Mond versteckt sich, denn ihm graut vor mir
Kein Licht im Weltenmeer
kein falscher Hoffnungsstrahl
Nur die Stille und in mir
Die Schattenbilder meiner Qual

Das Korn war golden und der Himmel klar
1617 als es Sommer war
Wir lagen im flüsternden Gras
Ihre Hand auf meiner Haut, war zärtlich und warm
Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin
Ich glaubte ja noch selbst daran, dass ich gewinn'
Doch an diesem Tag geschah's zum ersten Mal
Sie starb in meinem Arm

Wie immer, wenn ich nach dem Leben griff, blieb nichts in meiner Hand
Ich möchte Flamme sein und Asche werden und hab noch nie gebrannt
Ich will hoch und höher steigen
und sinke immer tiefer ins nichts
Ich will ein Engel oder ein Teufel sein
und bin doch nichts als eine Kreatur, die immer das will, was sie nicht kriegt

Gäb's nur einen Augenblick des Glücks für mich, nähm' ich ew'ges Leid in Kauf
Doch alle Hoffnung ist vergebens, denn der Hunger hört nie auf
Eines Tages, wenn die Erde stirbt und der letzte Mensch mit ihr
Dann bleibt nichts zurück, als die öde Wüste einer unstillbaren Gier
Zurück bleibt nur die große Leere, eine unstillbaren Gier

Des Pastors Tochter ließ mich ein bei Nacht
1730 nach der Maiandacht.
Mit ihrem Herzblut schrieb ich ein Gedicht auf ihre weiße Haut
Und des Kaisers Page aus Napoleons Tross
1813 stand er vor dem Schloss
Dass seine Trauer mir das Herz nicht brach
kann ich mir nicht verzeihen

Doch immer, wenn ich nach dem Leben greif', spür ich wie es zerbricht
Ich will die Welt verstehen und alles wissen
und kenn mich selber nicht
Ich will frei und freier werden und werde meine Ketten nicht los
Ich will ein Heiliger oder ein Verbrecher sein
und bin doch nichts, als eine Kreatur, die kriecht und lügt
und zerreißen muss, was immer sie liebt
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird, drum nimmt er das Leid in Kauf
Ich will endlich einmal satt sein, doch der Hunger hört nie auf

Manche glauben an die Menschheit
und manche an Geld und Ruhm
Manche glauben an Kunst und Wissenschaft
an Liebe und an Heldentum
Viele glauben an Götter verschiedenster Art
an Wunder und Zeichen, an Himmel und Hölle, an Sünde und Tugend, und an Liebe und Brevier
Doch die wahre Macht, die uns regiert
Ist die schändliche, unendliche, verzehrende, zerstörende und ewig unstillbare Gier.

Euch Sterblichen von morgen prophezeih' ich heut und hier
Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt, ist der einzige Gott, dem jeder dient
Die unstillbare Gier

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